Inmitten der trockenen Äcker, rostigen Getreidesilos und quietschenden Windräder des kleinen, fast vergessenen Ortes Cypress liegt der Ursprung einer Gruppe, deren Name für Zusammenhalt, Misstrauen gegenüber Fremden und einen ganz eigenen Ehrenkodex steht: die Cypress Rednecks.
Die Rednecks entstanden nicht aus politischem Protest oder krimineller Energie, sondern aus Notwendigkeit. In einer Welt, in der sich die großen Städte gegenseitig verschlangen, Gesetze für die Reichen geschrieben wurden und Konzerne das Land auffraßen, blieb Cypress sich selbst überlassen. Die Menschen hier mussten sich selbst und einander helfen.
Und so formierte sich eine Gruppe, die sich nicht nur durch ihre rustikale Art, sondern durch Loyalität und knallharten Realitätssinn auszeichnete.
Die Rednecks waren keine klassische Gang. Sie hatten keine Anführer mit Titeln, keine Rituale oder so etwas. Ihre Mitgliedschaft definierte sich nicht durch Aufnahme, sondern durch Bewährung. Wer da war, half. Wer schwieg, schützte. Wer fiel, wurde begraben, mit einem vollen Becher Maiswhiskey in der Hand.
Einer derjenigen, der diesen unausgesprochenen Kodex lebte wie kaum ein anderer, war Niclas Laurent!
Die Geschichte von Niclas Laurent
Niclas war nicht wie die anderen. Er kam nicht aus Cypress, nicht einmal aus Blaine County. Er war ein Kind der Southside von Los Santos, dort aufgewachsen zwischen Asphalt und Beton, mit einem Vater, der ihn früh verließ, und einer Mutter, die sich aufopferte, um ihn vor dem Schicksal der Straße zu bewahren (erfolglos).
Mit 17 war Niclas bereits mehrmals verhaftet worden. Mit 19 hatte er genug vom ewigen Rattenrennen und den falschen Brüdern. Eine Schlägerei, ein gebrochener Kiefer und ein fast tödlicher Zwischenfall mit einer Gang trieben ihn in ein altes, klappriges Auto, das ihn Richtung Norden brachte, ohne Ziel und ohne Plan, nur der Weg zählte.
Er landete zufällig in Cypress. Der Tank war leer, das Handy tot, und seine letzten Dollar hatte er für eine halbvergorene Wurst im Ammu-Nation in Sandy Shores ausgegeben. Er schlief im Wagen, bis ihn eines Morgens ein alter Farmer mit einer Schrotflinte weckte.
Der Farmer hieß Elwood Laurent, ein Gründungsmitglied der Rednecks und Niclas entfernter Onkel. Statt ihn zu verjagen, reichte er ihm ein Sandwich, schob ihm eine Mistgabel in die Hand und sagte: "Wer hier mitessen will, muss mit anfassen."
So begann Niclas' neue Geschichte.
Am Anfang wurde er kritisch beäugt. Viele sahen in ihm nur den Jungen aus der Stadt, zu sauber, zu laut, zu fremd. Aber Niclas war zäh. Er arbeitete auf den Feldern bis zum Umfallen, lernte Traktoren fahren, reparierte Maschinen, schlachtete Vieh. Er sprach wenig, hörte viel, vor allem zu.
Als bei einem Überfall auf den Bauernhof der Familie Laurent Elwood starb, war Niclas es, der die Räuber mit einer rostigen Schaufel tötete. Nicht aus Heldentum, sondern aus Reflex, weil er einen Teil seiner neuen Familie verlor.
Sein Name wurde gesprochen, wie er geschrieben wurde, und zwar mit Respekt. Egal, wie man ihn sah, er war Cypress.
Mit der Zeit wurde aus den Rednecks eine gefürchtete Gemeinschaft. Nicht, weil sie Gewalt suchten, sondern weil sie nie wichen. Konzerne versuchten, Land aufzukaufen, aber die Rednecks würden lieber ihre Felder niederbrennen, als sie zu verkaufen.
Viel Zeit ist vergangen, und heutzutage sind viele Rednecks schon gestorben. Der Einzige, der von damals noch da ist, ist Niclas, der mittlerweile die Zügel in der Hand hält. Das Einzige, was an die damalige Zeit erinnert, ist Elwoods alte Schrotflinte, die Werkzeuge – und Niclas Laurent, der das Erbe seines Onkels vom Bauernhof der Familie Laurent weiterführt.